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Tag 5. Auf den Weg zu Freunden

So, weiter geht’s. Wir verlassen die Puszta und pendeln uns Richtung Rumänische Grenze ein. Die Grenzformalitäten sind schnell erledigt und Rumänien begrüßt uns mit eimerweise Wasser … natürlich von oben. Es ist schon ein Phänomen, egal wie teuer meine Regenklamotten waren, als erstes werden immer meine Testikel nass! Hier sprechen 35 Jahre Erfahrung in eigener Sache. 

Mal wieder musste es schnell gehen, denn diesmal hatten wir ein Date. Uwe und Bianca plus Christian und Birgit treiben sich schon einige Zeit in Rumänien rum, da bietet sich ein Treffen an. Wir haben uns länger nicht gesehen und unsere gemeinsame Reise ist auch schon etwas her. Kleiner Nebeneffekt… unser Treffen konnten wir geschickt zum Abwettern nutzen. Ein tolles Wiedersehen! Nach ca. 1 Stunde war leider schon wieder Abschied angesagt. Doch die Tipps für Rumänien waren „Gold Wert“.

Der Regen ist weg und so können wir uns ohne voll und ganz der Landschaft hingeben. Und plötzlich war wieder dieses Gefühl da. Sonnengebräunte Kinder winkten am Straßenrand, die Erwachsenen saßen dort auf Bänken und grüßten. Hier gibt es viel Leben auf der Straße. Alles spielt sich draußen ab. Das sind Bilder, die uns aus den Ländern der letzten Reise hängen geblieben sind. Rumänien ist geografisch so nah und kulturell doch so anders. 

Plötzlich gehen wir fast zeitgleich in die Eisen. Am Straßenrand erregt eine kleine Kirche unsere Aufmerksamkeit. Es war eine sehr kleine Kirche von 1797 mitten auf einen Friedhof der noch älter zu seien scheint. Von außen war sie schon beeindruckend, doch innen legt sie noch ne Schippe drauf. 

Und da gibt es noch den Straßenverkehr. Oh Mann … es gibt keine Regeln. Ich versuche es mal kurz zu beschreiben. Schnell, aggressiv und rücksichtslos. In der Stadt herrscht einfach nur Chaos. Sven wurde durch einen unerwünschten Kontakt mal kurz an gelupft und machte unfreiwillig einen Spurwechsel. Kleiner Schock, soweit alles gut. Man muss hier als Motorradfahrer extrem auf der Hut sein. Ernst genommen wird man im Straßenverkehr jedenfalls nicht. 

Wir müssen Tanken. Die Nadel bewegte sich schon nicht mehr…war am Boden und wir machten uns auf die Suche nach einer Tankstelle. Gefunden haben in einen kleinen Dorf so ein kleines Klitsche-Tank-Ding. Juhu, das war knapp. Sven versenkte den Tank Rüssel und drückt durch. 1,2,3,4,5 … Schluss. 5 l, mehr war nicht zu haben. Im Gespräch mit dem Tankstellenaufseher kam dann schnell heraus, das seine Landsleute gern tanken und sich aus dem Staub machen. Und so hatte der gute Mann die geniale Idee, den Sprit auf 5 Liter zu begrenzen. Kann man machen, ist nur doof. Bei unseren zwei Karren a 20 Liter wird das ne Gaudi… nah dann mal los! Sven übernahm die Arbeit am Kartenleser und ich bin an der Zapfe eingeteilt. 5 Liter zapfen, einhängen, winken, Karte rein, PIN, Zettelchen, Karte raus und winken. Und das wiederholen wir jetzt 8 Mal! Danke Herr Tankmann für die Geduld! Ich hätte mir gerne noch den Tankvorgang von dem LKW hinter uns angeschaut 😉

Gute Nacht, Os8er