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Tag 6. 3 Engel für Oser

Heute ging es über den Transfăgărășan Pass. 

Der Pass verbindet das Argeș-Tal in der großen Walachei mit dem Olt-Tal in Siebenbürgen. 140 km lang, 90 km reine Kurven und recht bekannt in der Biker Szene. Es macht einfach Laune bei relativ guten Asphalt unser Gepäck durch die Kurven zu schaukel. Zum Glück waren wir schon recht früh unterwegs, denn gegen Mittag wurde es unerträglich voll. 

Nicht nur die Kurven erwarteten uns, auch zwei Braunbären. Bei einer Rast auf einem Rastplatz entdeckten wir den ersten. Auf der Suche nach essbare Abfälle wagte er sich aus dem Dickicht. Es war ein ausgewachsenes Männchen und machte mächtig Eindruck. Zwischen uns und dem Tier waren es so ca. 8 Meter und des Motorrad immer zwischen uns und dem Tier. Skeptisch beäugten wir uns gegenseitig. Ein mulmiges Gefühl, könnte er uns doch beide zum Frühstück verspeisen.  

Er blieb leider nicht lange nur unsere Entdeckung und es wurde voller. Autos halten an und werfen Lebensmittel aus dem Fenster. Menschen machten Selfies mit Bär im Hintergrund. Uns wird schnell klar, diese Bären sind zwar Wild, aber über die Zeit haben sie einen Deal mit den Menschen…. Essen gegen Selfie. So was läuft hier wohl schon länger. Mit dem zweiten Bär etwas später (ein Weibchen) verhielt es sich ähnlich. So hat der Transfăgărășan Pass eine Attraktion mehr… und zwei Fans weniger. 

So … und nun wird es Zeit mal Danke zu sagen. Der Dank geht an meinen persönlichen Schutzengel. Ja … Rumänien Straßenverkehr hat was von „Wild West“. Wenn jetzt noch lange gefahren wird und die Konzentration nachlässt, wird es kritisch. Sven musste sich aus der zweiten Reihe ansehen, wie ich 2 Beinah-Auffahrunfälle, wo ich allein mit Blechschäden nicht davon gekommen wäre und 2 entgegenkommende Überholvorgänge irgendwie überstanden habe. Ich habe viel Gummi auf der Straße gelassen. Das war wirklich knapp. 

Da ich meinen Schutzengel in den wohlverdienten Feierabend schicken wollte, machten wir für heute Schluss und suchten uns eine Bleibe. 

Und da war es wieder… unser Skurrilo Hotel! Erst war keiner anzutreffen, das Hotel offen aber komplett menschenleer. Bei einen Gang durch das Hotel wirken jedoch alle Zimmer belegt. Gegen 19.00 Uhr kommt Leben in die Bude … eine Horde mutmaßlicher Bauarbeiter überfiel das Hotel wie ein Bienenschwarm. Auch die Geräuschkulisse war ähnlich. Plötzlich verhandelten wir mit einen gefühlt 15Jähriger die Preise aus und machte das Zimmer klar. Zimmer? 20,00 € … Schlüssel, da!

Ok, so schlecht war es nicht. Die Tür wurde mal eingetreten und lässt sich nicht mehr schließen. (warum bekommen wir einen Schlüssel?) Die Klo-Brille hatte wohl jemand als Souvenir mitgehen lassen oder wo anders verbaut und der TV diente wohl als Wandbild „Alleine in the Dark“… Aber, es war ok.

Kurzer Schnack noch, den Blog noch und Augen zu. 11 Stunden on the Road, 450 km Land und 4x den Schutzengel beansprucht … reicht für heute. 

Gute Nacht, Os8er