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Tag 7. Die Rednex kommen

Um es vorweg zu nehmen … es war heute ein klasse Tag! 

Früh sind wir hoch und um 7.00 Uhr waren wir wieder unterwegs. Unser Navi führte uns durch die kleinsten Dörfer auf den kleinsten Straßen, und das über 250 km. Ok … ein paar Schlaglöcher weniger hätten uns gut getan. Das eine oder andere Mal hat es ganz schön gescheppert. Teilweise konnten wir über mehrere Kilometer nebeneinander fahren. Sven appellierte an mein Orni-Unterbewusstsein und versuchte mir die Vogelweltnäher zu bringen. Bienenfresser kenne ich von unserer letzten Reise schon, aber Blaudingens und so weiter… keine Ahnung und dann kamen die Störche, mein Auftritt … kenne ich!

Soo, da ist sie, die Donau! Das bedeutet auch die Grenze zu Bulgarien. Der Grenzübertritt mal wieder mal entspannt. Die Temperatur schon am Vormittag heftig. Erst mal frühstücken. Wir fanden eine kleine Bude mit Sitzmöglichkeit… und die akzeptierte Euros … unser Laden! Es gab Tomaten, Fleisch verschiedenster Form und Brot, dazu einen Kaffee … ist ja Frühstück. 

Weiter geht es nach Devetashka. vor Jahren stolperte ich über ein Foto von dieser Höhle und dachte „da willst du hin“! Gestern offenbarte ich Sven meinen Plan und er stimmte mir ohne Zögern zu. Also… ab in die Devetashka Cave!

Uns standen die Münder offen. So was habe ich noch nicht gesehen. Was für ein Naturwunder und so unbeachtet. 

Sven stand wie versteinert da „Alpensegler… das sind ja Tausende!“ Wir kamen aus dem Fotografieren nicht mehr raus. Immer ergeben sich neue Perspektiven… einfach klasse. Tiefer in der Höhle verkriechen sich die Fledermäuse . Gesehen haben wir sie nicht…aber gerochen.

Sven kam mit einer Gruppe Bulgaren in Kontakt. Schnell wurden sie miteinander warm, lachten und es gab Einladungen. Am Wochenende haben sie einen Auftritt auf einem Festival… 200 km von hier. Wir sollen kommen. Hmm, reizvoll! … jedoch passt es nicht wirklich. Aber wir schauen mal. 

Es war ein toller Fahrtag und heute Nacht ruft die Natur. 18.00 Uhr und wir finden im Wald eine verlassene Hütte. Kein Netz, kein Strom, davor ein Bach … perfekt! Ein Straßenhund war auch schon anwesend und traute uns so gar nicht über den Weg. Später … wir teilten unser Essen mit ihm, wurde es besser, jedoch Abstand hielt er ein. Gegen 21.00 Uhr, draußen ist es schon am Dämmern, schlug der Hund das erste Mal an. Aus der Ferne ein Rascheln. Nah toll, wir sind noch im Land der Bären und Wölfe. Unsere Blicke fokussieren Star den „Raschelpunkt“ und … eine kleine Gruppe Wasserbüffel bahnte sich ihren Weg durch das Dickicht…. Erleichterung! Wir sind froh, unseren neuen Freund und Aufpasser zu haben. 

Um 22.00 Uhr war es stockfinster, nein, es war schwarz! Der Wald schluckte noch das letzte Licht. 

Am Abend fiel uns schon ein junges Pärchen mit ihrer 500 € Schlurre auf. Der Auspuff war löchrig und machte einen kernigen, wieder erkennbaren Sound. Wir sind weit weg von der Zivilisation und scheinbar wollten sie die Hütte für ihre eigenen Zwecke nutzen. Nun mussten sie mit ansehen, wie Fremde in ihre „kleine“ Welt eindringen. Für die Nacht hieß das nichts Gutes. Bei einen späteren kontrollbesuch waren sie wohl über unsere noch-anwesenheit wenig begeistert. Ziemlich angepisst meinten die Rednecks den Fremden das Fürchten lehren zu wollen. Man hörte sie schon von weiten. Dann schossen sie auf den Vorplatz, um mit ihrer Performers (Motor aufheulen, durchdrehende Reifen, Donats) ihre Dämlichkeit zu beweisen. Und genauso schnell waren sie wieder verschwunden. Dieses wiederholte sich mehrfach in der Nacht und somit war an Schlaf kaum zu denken. Nur den persönlichen Kontakt mieden sie. Und das war auch gut so, wir waren vorbereitet. 

Auch unser kleiner Wachhund schlug die Nacht nochmals an. Im Licht der Taschenlampe war nichts zu erkennen. Keine Ahnung … aber irgendwas war wohl da.

Am nächsten Morgen, ziemlich gerädert packen wir unsere Mopeds und schauten kopfschüttelnd auf die Reifenspuren der vergangenen Nacht. 

Gruß, Os8er