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Tag 24. Motorradfrei


Oh mein Gott, habe ich einen  Muskelkater! Die gestrigen Tunneleinlagen haben Muskeln in mir beansprucht, die bis dato im Verborgenen lagen. Das einfache Aufstehen, Treppen steigen oder nur das Gehen lassen mich wie einen Neunzigjährigen aussehen. Zum Glück ist heute Motorradfahrer freier Tag. Das bedeutet für mich Erholung und ausschlafen … und für Sven ausgiebiger Sport am Morgen. Während Sven schon wieder früh unterwegs ist, drehe ich mich noch mal auf die Seite. Gegen acht ist dann auch für mich die Nacht vorbei … Sven stürmt euphorisch ins Zimmer und berichtet von seinen neuen Freunden und einer Karate Stunde am Meer. 

8er

Und morgens, der Oser schlief noch hatte ich wieder mal eine tolle Begegnung : Ibu, ein Karatetrainer entdeckt mich beim Sport und lädt mich zum Karatetraining ein! War super, seit Jahren keinen Mawashi Geri mehr getreten. Später kam noch seine Seniorentruppe dazu.

Den Tag über pendeln wir zwischen Sofa und Strand. Mehr wollen wir auch nicht. Ein paar Fotos noch zwischendurch … mehr geht nicht. Ach ja, wir haben uns noch im Kochen versucht … recht erfolgreich sogar! 

Das Wasser ist klasse und bei der Hitze genau das richtige. Sven nutzt die Anwesenheit eines Barbiers aus und lässt sich wieder menschlich machen … und ich trage meine Zotteln mit Stolz weiter.

Wir scheinen überall aufzufallen. Die Leute drehen sich nach uns um und viele Blicke gehen in unsere Richtung. Eventuell liegt es an meinen Tattoos … denn die sind in islamischen Ländern, vor allem in den entlegenen Ortschaften, mehr als anrüchig … sagt jedenfalls Google. Nah ja … solange es nur bei Blicken bleibt, ist das ja auch kein wirkliches Problem. 

Vielleicht liegt es aber auch nur an unserem allgemeinen Erscheinungsbild. Wir mit kurzen Hosen und komischen Mützen, irgendwie wie Patt und Patterchen, geben glaube ich ein komisches Bild ab. Der lange Dürre und der kurze Breite.

M

Zur Kommunikation auf zwei Rädern. Wir haben uns bewusst gegen ein Headset entschieden. Ist doch gerade die Fahrt für uns pure Meditation. Die Gedanken flitzen nur so durch die Synapsen. Beim abendlichen Reflektieren kommt dann alles auf den Tisch. Es gibt jedoch Situationen, wo wir versuchen nonverbal zu kommunizieren. Auf den Motorrädern zappeln wir uns einen zurecht … und was soll ich sagen … es klappt … überhaupt nicht. Wenn Sven neben mir fährt und versucht mit Händen und Füßen mir irgendwas mitzuteilen, kommt bei mir nur „Bahnhof“ an. Trotzdem versuchen wir es immer wieder und produzieren damit so manchen Lacher.

Ach ja, zu den gestrigen Gerüchen unserer Reise! Da kommen jetzt noch die südländischen Kiefernwälder dazu. Und Oser hat neue Schuhe 🙂

Gute Nacht, Os8er