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Tag 31. Nord Mazedonien

Die Grenze war quasi nur um die Ecke. Wir brauchten noch nicht einmal den zweiten Gang und standen schon am Schlagbaum. Es ist ein sehr kleiner, übersichtlicher Grenzübergang und die Zöllner waren auch noch nicht wirklich wach. Lustlos und mit wenig Mimik stempelten sie ein wenig in unseren Pässen herum. Das war Rekord! … unser schnellster Grenzübertritt. Wenn es hochkommt, waren das vielleicht 5 Minuten für Aus- und Einreise.

Wir sind in Nord Mazedonien! Das Erste, was uns auffällt, ist das Grün. Sanfte Berge schwingen sich über den ganzen Horizont … und alles in einem satten Grün. Und da, wo es mal nicht grün ist, türmt sich der Müll! Unglaublich, wie diese Menschen mit ihrer Natur umgehen. Es ist ja so in vielen Ländern auf unserer Reise, doch Nord Mazedonien hält hier den Rekord.

Aber es ist auch Traubenernte. Überall flitzen kleine Trecker umher, aber auch ganze LKW’s sind voll beladen mit Trauben. Okay, Mazedonische Wein hat man bestimmt schon irgendwo gesehen, aber wer soll diese Massen an Wein vernichten? Wir beschließen in Zukunft, Nord Mazedonien dabei zu unterstützen.

Plötzlich ein Haus! Es sieht interessant aus und draußen dran steht „Haus der Kultur“.  Kultur? … das können wir auch! … also rein da. Keiner da, alles ruhig. 8er schleicht sich gleich in die obersten Stockwerke. Das Haus hat einen Turm und Sven möchte diesen erreichen, bevor wir gestoppt werden … und er schafft es! Ein ganz besonderer „Lost Places“ erwartete ihn. 

Wieder unten huschte aus der Ecke eine zausel-ähnliche Figur. Es wirkte, als habe er lange auf Gäste gewartet. Die Mischung aus Catwiesel und Golum ließ uns keine Wahl. Mit zotteligem Bart und unverständlichem Englisch zog er uns in die Kultur-Ausstellung. Sie bestand aus Tonware in unterschiedlichsten Farben und Formen. Es hätte auch die Ausstellung der 7a aus Gräbenfürst sein können. Er nuschelte vor sich hin und hetzte uns im Schnelldurchgang durch die Flure. Fertig! … so und jetzt? Natürlich … 5 € pro Nase wollte er. Doch so leichte Opfer waren wir nicht. Er musste sich mit einem „Vogel“ zufrieden geben. Wir ignorieren sein weiteres Gefasel und machen uns wieder auf den Weg. Grummelig blickte er uns nach und verschwand wieder in seiner Ecke.

Ohrid, die Balkanperle. Wir sind angekommen und finden recht schnell eine Bleibe. Direkt am Ohrid-See mit privatem Zugang zum Wasser. Natürlich mussten wir gleich mal schwimmen gehen! Das Wasser ist klar … und kalt. Ohrid selbst ist eines dieser typischen Touri-Orte. Für die Zeit viel zu voll. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie das hier in der Hauptsaison aussieht. Die Touris schieben sich durch die engen Gassen, sitzen in den Cafés oder fahren auf einem der unzähligen Boote auf den See. 

Gut, das ist meine Sichtweise auf Touristenorte dieser Art.  Viele sehen das bestimmt etwas entspannter. Aber etwas Abseits vom Trouble fand ich es sogar ganz nett.

Mit „Großmutter’s Pfanne“ und zwei Bier lassen wir den Abend ausklingen. 

Gute Nacht, Os8er