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Tag 32. Das Loch im See

Wir verlassen unsere wirklich schöne Unterkunft in Ohrid. So mit privatem Strand hat schon was. Bei Ohrid selbst sind Sven und ich verschiedener Meinung … und das ist auch voll ok. Nächstes Ziel soll Albanien sein, doch erst einmal geht es noch weiter durch das grüne Nord Mazedonien. 

An einem Stausee machen wir halt. Urig hier … 1964 steht am Stausee und so ganz frisch sieht er auch nicht mehr aus. Der Beton bröckelt schon und wir gehen automatisch etwas schneller über die Mauer. Eigentlich ist das alles nicht (mehr) wirklich für Besucher zugänglich, aber ist ja keiner da … richtig einsam hier! Und plötzlich sehen wir es … das Loch!

Auf Bröckelbeton mit rostigem Geländer, unmittelbar darüber, mit Blick in die Tiefe … da bekommt man schon weiche Knie, mir erging es jedenfalls so. Ein riesen Getöse macht dieser allfressende Schlund … Wahnsinn!

So, unser Plan … noch vor Albanien tanken, weil günstiger. Die Realität … nix. Wir wurden von der Grenze überrumpelt. Plötzlich wie aus dem nichts war sie da. Was soll’s, wir fahren rüber.

Auf der anderen Seite, kurze Pause und gleich mal Frühstück. Ein kleines Restaurant direkt an der Grenze soll es sein. Es hatte momentan keinen Strom und war auch so etwas schräg. Natürlich waren wir mal wieder die einzigen Gäste. Der „Kellner“ freute sich jedenfalls mächtig, uns zu sehen. Nachdem er die Bestellung hatte, setzte er sich zu uns und legte mit irgendwelchen Geschichten los … immer euphorisch mit Gesten unterlegt. „Motorrad Brum Brum“. Er hatte Spaß. 

Albanien, der Krieg auf den Straßen ist wieder da. Hier wird rücksichtslos gedrängelt, geschnitten und überholt. Viele Gedenken an die Opfer dieses Krieges zieren zahlreich die Straßenränder. Auch wir konnten in der einen oder anderen Situation das Glück gut gebrauchen. Und wenn es nicht die anderen Straßenteilnehmer sind, sind es die Straßen selbst … und das was sich darauf befindet. 

Später fanden wir dann wieder unsere kleinen Straßen. Der Verkehr nahm deutlich ab und wir hatten sogar richtig Spaß! Über 70 km reihte sich Kurve an Kurve. Das eine oder andere Schlagloch gehörte zwar uns, aber bremsen konnte uns das nicht.

Und dann sind wir da … vor uns liegt das Valbona Tal! Ich habe schon einiges über diesen Ort gehört. Heute buchen wir für zwei Nächte und morgen geht es dann ins Abenteuer, mitten ins Tal. Ich habe bei dem Hype im Netz eher an etwas Touristisches gedacht, jedoch von Massentourismus keine Spur! Um etwas zu essen zu bekommen, müssen wir 6 km weiter in ein kleines Dorf und dort finden wir versteckt ein unscheinbares Haus mit der besten Pizza der Welt! 

Gute Nacht, Os8er