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Tag 18. Treffen mit Dieter

Tja, das leidige Dauerthema „Papiere“. Wir denken, mit den Kopien an der Armenischen Grenze aufzutauchen, ist eine Spur zu verrückt. Im Vorfeld  wurde uns schon mitgeteilt … das läuft da anders. Also beschlossen wir, mit einen Moped zu fahren. Ist zwar nicht schön, aber die beste Möglichkeit das Land doch noch kennenzulernen. 

Gesagt, getan … mit dem Nötigsten machen wir uns Richtung Grenze. Raus aus Georgien ging recht flott, doch an der Armenischen Grenze wehte ein anderer Wind und uns wird klar, mit einem Moped zu fahren, war die richtige Entscheidung. 

Viele Schlangen, viele Stempel und viel Papier. Die ganze Atmosphäre war irgendwie ernst und angespannt. Drogen, Medikamente, Waffen? Nach 90 min war es geschafft und wir 35 € ärmer.

Jetzt aber ins Abenteuer! … und das war schneller da als wir dachten … in Form von Löchern, Schlaglöchern. Die Straßen waren teilweise so schlecht, das Sven hinten drauf Purzzelbäume schlug. Mit niedriger Geschwindigkeit und eirigem Fahrstil wichen wir den größten Kratern aus. 


Auf einem Berg erkennen wir etwas … Black Castle. Nicht der Brüller, aber ein schönes Foto von uns beiden.

Und dann kommt „Marmaschen“. Ein über 1000 Jahre altes Kloster. Es liegt mitten in der Natur. Draußen vor dem Kloster wurden wir herzlich von einer kleinen … ja, was war sie? … auf jeden Fall sehr interessanten Person empfangen. Sie wirkte wie eine Mischung aus Winnetou’s kleiner Schwester und einer Scharmanin.

Mit ihrem recht guten Englisch versuchte sie, uns selbst gebastelte Dinge zu verkaufen. Und was soll ich sagen … mit Erfolg. 

Doch dann bat sie uns mit in die Kapelle, sie würde gerne etwas für uns singen. Mit spirituellen Dingen bin ich etwas anders drauf als 8er, doch ein besonderer Moment was das alle mal. Wir empfingen noch den Segen von ihr und dackelten wieder davon. Die ersten Kilometer auf dem Bike gehörten gedanklich definitiv ihr.

Weiter geht es. In einem kleinen Dorf flipte Sven hinten drauf völlig aus, „eine Lenin Statur“. Mitten im Problemviertel ragt sie zwischen den Häusern und ausgeschlachteten Autos mahnend empor. Da war der Stop Pflichtprogramm. Erschrocken von den ärmlichen Verhältnissen und fasziniert von Lenin verharren wir dort einige Zeit.

Hunger! Ja, es wird Zeit. 4000 Dram hatten wir (ca 10 €). Wir konnten nichts finden, fragen wir doch die Polizei … und die konnte helfen. Kollege Polizist organisierte eine Eskorte und schon standen wir vor einem Grill in Amasia. Der Grill war noch am entstehen und noch nicht wirklich eingerichtet. Doch der Grillmeister tat alles, um uns zufrieden zu stellen. Es wurde aufgetischt … und wie! Wir mussten uns die Hälfte einpacken lassen, es war einfach zu viel. Die Kollegen baten noch um Werbung, also, wenn ihr mal in Amasia, Armenien seid, esst bei diesem Grill (nicht zu verfehlen, gibt nur den).

“Zu Hause“ erwartet uns Besuch. Dieter ist schon angekommen. Mit Dieter stehen wir schon länger in Kontakt, er ist auch schon einige Wochen mit seiner African Twin unterwegs. Heute ist es soweit …Treffen der Hildesheimer in Georgien! In unserer Unterkunft machen wir es uns gemütlich und tauschen uns aus. Nach ein, zwei Bier kommt der obligatorische Gang durch die Gemeinde. Wie gestern schon erwähnt … Man kennt uns inzwischen und wir müssen Dieter noch einführen. Gemütlich lassen wir den Abend ausklingen und ziehen uns zurück.

Gute Nacht, Os8er